Die letzten Jahre und nicht zuletzt der Sommer 2018 haben gezeigt, dass die innerstädtische Überwärmung und eine gezielte Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine immer größere Bedeutung in der kommunalen Planungspraxis spielen. Neben Klimaschutzmaßnahmen und der Emissionsvermeidung von Treibhausgasen (Mitigation) werden geeignete Anpassungsmaßnahmen an die Auswirkungen des Klimawandels (Adaption) zu einer immer wichtigeren Aufgabe. Während Klimaschutz seit vielen Jahren und in vielen Kommunen aktiv betrieben wird, ist Klimaanpassung häufig noch ein Fremdwort und die systematische Berücksichtigung stadtklimatischer Aspekte in der Bauleitplanung findet häufig nicht oder nur sehr gering statt. Das Ziel im Projekt KlimPraxIng ist es, die Stadt Ingelheim am Rhein auf aktuelle und zukünftige Folgen des Klimawandels vorzubereiten.
Projektpartner
Verbundpartner in dem Projekt ist der Deutsche Wetterdienst (DWD) sowie das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen.
Weiterführende Links
Anpassung an den Klimawandel | BMU
ZUG Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Startseite (dwd.de)
Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen | Start | Willkommen in Rheinland-Pfalz# (klimawandel-rlp.de)
Projektförderung
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des BMU-Programms „Anpassung an den Klimawandel“ mit dem Schwerpunkt "Kommunale Leuchtturmvorhaben" mit dem Förderkennzeichen 67DAS189.
Laufzeit des Projektes: 01.11.2020 - 31.10.2023
Ziele und Inhalte des Projektes
Die Ergebnisse des Projektes sollen direkt in die städtische Planung der Stadt Ingelheim überführt und im Flächennutzungsplan (FNP) verankert werden. Ziel ist es, die Klimafolgenanpassung als Querschnittsthema langfristig in Planungs- und Entscheidungsprozesse mit einzubinden und ein konkretes Planungsinstrument für die Bauleitplanung zu erstellen.
Die Erarbeitung von Stadtklimaanalysen und die direkte Einbindung in die Planungspraxis finden bisher jedoch nur in wenigen Großstädten, insbesondere den Landeshauptstädten wie bspw. München, Dresden oder Mainz und Wiesbaden statt.
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat am Beispiel der beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz, im Projekt KLIMPRAX, einen Handlungskatalog mit konkreten Empfehlungen zur Optimierung der Berücksichtigung stadtklimatischer Belange in der Planungspraxis erarbeitet.
Als direkte Weiterentwicklung des bestehenden Projektes zielt Ingelheim darauf ab, den KLIMPRAX Leitfaden sowie den darin enthaltenen Methodenbaukasten in einer Mittelstadt nicht nur zu testen, sondern ihn direkt in die Praxis zu überführen und gegebenenfalls an die spezifischen Anforderungen eines Mittelzentrums zu optimieren. Der besondere Mehrwert des Projektes liegt hierbei in der direkten Erprobung und Umsetzung eines speziell für diesen Zweck erstellten Produktes, des Leitfadens, und dem direkten Transfer in die Planungspraxis.
Durch den Aufbau eines Netzwerkes zur Klimaanpassung sowie durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit sollen die Ergebnisse des Projektes und die Bedeutung von Klimaanpassungsmaßnahmen direkt kommuniziert und auch für andere kleinere Kommunen sichtbar gemacht werden. Ziel ist es, dass auch andere Kommunen von den Projektergebnissen profitieren und dass konkrete Handlungsempfehlungen und Impulse für Klimaanpassung abgegeben werden.
Mit der Verankerung von Klimawandelanpassung in der kommunalen Bauleitplanung nimmt die Stadt Ingelheim am Rhein eine Vorreiterrolle in diesem Stadtgrößensegment ein und zeigt auf, wie Klimawandelanpassung in der Praxis funktioniert.
