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MGH

Mehrgenerationenhäusern drohen bundesweit Kürzungen

Bei bestem Spätsommerwetter wurde die neue Terrasse des Mehrgenerationenhaus West (MGH) in Ingelheim eingeweiht. Verschiedene Marktstandbetreibende verkauften ihre regionalen oder selbst hergestellten Produkte, begrüßten die Gäste mit selbstgemachten Häppchen, Säften und anderen Leckereien. Für diesen Tag hatten sich auch Daniel Baldy, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Mainz, Nina Klinkel, SPD-Mitglied des Landtages in Mainz, und Bürgermeisterin Eveline Breyer für einen Besuch im MGH angemeldet. 

Laut einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden die Mittel für die 530 Mehrgenerationenhäuser bundesweit ab 2024 gekürzt. Die aktuelle Förderung von 40.000 Euro pro Jahr wird auf 38.000 Euro pro Jahr reduziert – ein Minus von 5 Prozent. Dabei wird nicht einmal beachtet, dass die Mehrgenerationenhäuser zusätzlich durch gestiegene Preise, Betriebskosten und Tariferhöhungen mit realen Kostensteigerungen von 16 Prozent konfrontiert sind. Statt eines Inflationsausgleiches gibt es nun Kürzungen für die Häuser. 

Bürgermeisterin Eveline Breyer hat als zuständige Dezernentin den Bundestagsabgeordneten und die Landtagsabgeordnete mit empfangen und betont: „Die Mehrgenerationenhäuser sind nicht nur eine Erfolgsgeschichte der letzten Jahre. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels – die nächsten gut 20 bis 30 Jahre werden eine große Zahl unserer Bürgerinnen und Bürger in Rente gehen – werden wir als Gesellschaft auf ehrenamtliches Engagement noch stärker angewiesen sein und müssen aktiv dafür sorgen, dass ältere Mitmenschen nicht zu Hause vereinsamen.“

„Beratung, Treff- und Anlaufpunkt und vieles mehr – das Mehrgenerationenhaus Ingelheim hat ein unheimlich großes Angebot für alle Menschen in seinem Portfolio. Die Kürzungen bei den Bundesmitteln würden gewachsene Strukturen nachhaltig schädigen und tolle Angebote müssten gestrichen werden. Ich bin deshalb froh, dass in den Haushaltsverhandlungen noch viel Positives passieren kann und setze mich gerne dafür ein, dass es nicht zu den veranschlagten Kürzungen kommt,“ so Daniel Baldy, Mitglied des Bundestages, im Nachgang zum Besuch in Ingelheim. 

„Die Mehrgenerationenhäuser fühlen sich von der Bundespolitik übersehen. Dabei sind es die Mehrgenerationenhäuser, die in den Krisen der letzten Jahre flexibel und engagiert eingesprungen sind und so für gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgten“, so Oberbürgermeister Ralf Claus der Stadt Ingelheim.

Kommt die Mittelkürzung, müssen die Häuser überlegen, wo gestrichen wird. Damit wird es Kinder, Jugendliche, Familien oder ältere Menschen betreffen, die noch immer mit den Folgen der Pandemie kämpfen und durch Inflation betroffen sind, Menschen, die sich integrieren wollen, Menschen, die unter Einsamkeit leiden. Die Folgekosten der Sparmaßnahmen werden ungleich höher sein, gerade jetzt, wo an vielen Stellen deutlich wird, wie fragil unsere Gesellschaft momentan ist. Das ist seit Jahren bekannt.

"Das Mehrgenerationenhaus in Ingelheim ist ein Ort des Zusammenkommens. Ein Haus, das sich ständig anpasst, sich entwickelt und Raum für die unterschiedlichsten Menschen jeder Altersgruppe bietet. Sozialer Zusammenhalt entsteht hier. Daran darf nicht gerüttelt werden,“ so das Statement Nina Klinkels.