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Persönliche Entscheidung
Oberbürgermeister Ralf Claus bezüglich seines Antrags auf Versetzung in den Ruhestand
Diese Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, aber ich habe mich entschlossen von der Möglichkeit Gebrauch zu machen nach der Vollendung des 65. Lebensjahres die Versetzung in den Ruhestand zu beantragen und damit vor Ablauf meiner Wahlzeit (30. Juli 2027) aus dem Amt des Oberbürgermeisters unserer Stadt auszuscheiden. Ich beabsichtige meinen Ruhestand zum 30. April des nächsten Jahres zu beantragen. Damit besteht die Möglichkeit, die Wahl einer Nachfolgerin oder Nachfolgers gemeinsam mit der Landtagswahl am 22. März 2026 terminieren zu können. Dies geschieht auch aus Rücksicht auf die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung, die damit im nächsten Jahr nur eine Wahl durchführen müssen.
Mein Entschluss mag für viele überraschend sein – für mich ist er das Ergebnis langer Überlegungen, ein Ergebnis, das sich auch in vielen wichtigen Gesprächen mit Vertrauten und Freunden immer mehr gefestigt hat. Es sind ganz überwiegend persönliche und private Gründe, die mich zu diesem Entschluss gebracht haben. Es hat nichts mit Amtsmüdigkeit, Überlastung oder gar mit tagesaktueller Politik zu tun. Nach wie vor liebe ich die Herausforderungen, die das Amt mit sich bringen. Zugleich stelle ich aber auch fest, dass es mir zunehmend schwerer fällt die für dieses Amt erforderliche Energie, und - immer häufiger - auch die Geduld für oft langwierige Entscheidungsprozesse aufzubringen.
Ich bin seit 27 Jahren Teil der Spitze unserer Stadtverwaltung, zunächst eine kurze Zeit als Beigeordneter, dann 13 Jahre als Bürgermeister und ebenso lange als Oberbürgermeister. Ich bin dankbar und stolz, dass ich fast drei Jahrzehnte lang gemeinsam mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen im Stadtvorstand und dem Stadtrat die Entwicklung unserer Stadt mitgestalten durfte. Ich kann mir nach wie vor keine schönere Aufgabe und berufliche Herausforderung vorstellen.
Auch künftig werden wir in Ingelheim vor großen Herausforderungen stehen. Vieles davon betrifft nicht nur die kommenden Jahre, sondern wir gestalten die Zukunft der kommenden Generationen. Dabei sind deren Einbindung mit neuen Perspektiven und Ideen ebenso wichtig wie das Aufbrechen so mancher festgefahrener Strukturen.
Ich glaube gerade deshalb ist jetzt die passende Zeit den Staffelstab weiterzugeben und den Weg frei zu machen für eine motiviert Nachfolgerin oder Nachfolger und vor allem für die nächste Generation. Ingelheim hat es verdient, verantwortungsvoll in eine aussichtsreiche Zukunft geführt zu werden. Wer kann das besser, als die mir nachfolgenden Generationen, die mit großer Expertise, hohem Engagement, vor allem aber mit großer Verbundenheit zu unserer Stadt Verantwortung übernehmen und gemeinsam mit allen Parteien, mit allen politischen Gruppierungen und vor allem mit der Ingelheimer Gesellschaft unsere Stadt weiterentwickeln und den erfolgreichen Weg der zurückliegenden Jahrzehnte fortführen.
Und dieser Schritt macht schließlich auch für mich den Weg frei: für mehr Zeit für mich selbst. Und mehr Zeit für meine Familie und vor allem die fünf Enkel. Aber ganz sicher auch für das ein oder andere ehrenamtliche Engagement und für Projekte des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Stärkung unserer Stadt.

