Zeitungsstapel

AKtuelles

Fairer Handel

Ingelheim: Hauptstadt des Fairen Handels

Oberbürgermeister Ralf Claus, Dr. Dominique Gillebeert, Leiterin der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit, Antonia Weßling, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, und Regina Barroso da Silva, ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte, nahmen an der Verleihung teil und freuten sich über den ersten Platz in der Kategorie Mittelstädte und die damit verbundenen 35.000 Euro Preisgeld.

Ingelheim konnte die Jury mit ihrem umfassenden Fairhandels-Engagement überzeugen. Mit der im Ort ansässigen Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung verfügt die Stadt über ein Weiterbildungszentrum, das gesellschafts- und entwicklungspolitische Themen beleuchtet und dabei auch die Ideen des Fairen Handels an die Bevölkerung trägt. Zielgruppe sind Bürger*innen aller Altersgruppen. Auch die Kleinsten kommen in den Fairen Kitas und Schulen der Stadt mit fairen Handelsthemen in Berührung. „Überzeugen konnte Ingelheim zudem mit einem Nachhaltigkeitskonzept, in dem ein faires Beschaffungswesen für städtische Einrichtungen strukturell verankert ist, sowie mit dem Freundschaftsfest IngelHEIMAT“, freut sich Dr. Dominique Gillebeert. Beachtung fand auch die Ausrichtung einer Fairen interkulturellen Woche, mit der auch die migrantischen Akteur*innen der Stadt angesprochen werden. Ingelheim nimmt darüber hinaus in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt das Thema „Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel“ in den Blick. „Diese Auszeichnung ist das Ergebnis unserer kommunalen Zusammenarbeit und eine Anerkennung. Ich möchte mich bei allen Akteur*innen bedanken, denn nur durch ihre Unterstützung tragen wir dazu bei, die Lebensbedingungen in den Ländern des globalen Südens zu verbessern und den Fairen Handel sowie die Nachhaltigkeit im globalen Handel zu fördern. Dieser Preis gilt als Dank, aber auch als Ansporn für uns“, so Oberbürgermeister Ralf Claus.

Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): „Kommunen spielen eine große Rolle für die globale Entwicklung. Wenn Kommunen in Deutschland sich für fairen Handel und nachhaltige Beschaffung entscheiden, hat das Auswirkungen auf die Lebensrealitäten von Menschen im Globalen Süden. Dieses Engagement wollen wir mit dem Preis ‚Hauptstadt des Fairen Handels‘ sichtbar machen und fördern. Die teilnehmenden Kommunen sind Vorbilder und machen anderen Städten Mut, ihren konkreten Schritten zu mehr Nachhaltigkeit zu folgen. Nur gemeinsam mit lokalen Akteuren in Deutschland und der Welt gelingt die Aufholjagd zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele.“

Im Wettbewerb um den Preis „Hauptstadt des Fairen Handels“ werden besonders kreative und wirkungsvolle kommunale Projekte rund um die Themen Fairer Handel und Faire Beschaffung gesucht und ausgewählt. Insgesamt 125 Kommunen aus allen 16 Bundesländern reichten beim 20-jährigen Jubiläum des Wettbewerbs ihre Bewerbungen ein. Erstmals wurde der begehrte und mit einem Preisgeld versehene Hauptstadttitel je an eine kleine, mittlere und große Kommune vergeben. Zusätzlich wurden erstmalig ein Sonderpreis zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel“ und ein Publikumspreis verliehen. 

Die Siegerkommunen und ihre Preisgelder

Kategorie Großstädte:
1. Platz München (35.000 Euro),
2. Platz Heidelberg (20.000 Euro),
3. Platz Bremerhaven (15.000 Euro) 

Kategorie Mittelstädte:
1. Platz Ingelheim (35.000 Euro)
2. Platz Markkleeberg (20.000 Euro)
3. Platz Landkreis Cochem-Zell (15.000 Euro) 

Kategorie Kleinstädte:
1. Platz Sankt Peter-Ording (35.000 Euro)
2. Platz Herrieden (20.000 Euro) 
3. Platz Gemeinde Köngen (15.000 Euro) 

Neben den Platzierungen in den drei Kategorien wurden vier mit jeweils 10.000 Euro dotierte Sonderpreise im Wettbewerb vergeben: Der Sonderpreis „Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel“ ging an Speyer. Das Engagement von Amberg und Monheim am Rhein wurde mit themenunabhängigen Sonderpreisen ausgezeichnet: In Amberg wurde der Preis für die Initiative „Zukunftsakademie“ verliehen, die bei Unterrichtsausfall das Thema Fairer Handel in Schulen einbringt. In Monheim am Rhein wurde der Preis für „Faire Kamelle“ im Straßenkarneval verliehen. Der Publikumspreis geht an die Stadt Ebern, die nach Einwohnerzahl bereinigt die meisten Stimmen holte.